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Suzi Zefi

eigene Grenzen erkennen und Dankbarkeit darin finden

Liebe Frau Och

Mit Pferden aufgewachsen und schon als kleines Kind sattelfest und sehr selbstsicher, hat es für mich über 30 Jahre lang kein Pferd gegeben, dass ich nicht "lösen" und dessen Vertrauen ich nicht gewinnen konnte. Ich habe gerne und vielen Pferdebesitzern mit ihren "Problempferden" geholfen und bin zwar unbewusst, aber auf eine fast schon überhebliche Art und Weise durch das Leben. Es gab nichts, was ich nicht konnte... So musste es wohl kommen, dass mich mein Weg vor ein paar Jahren zu einem Pferd geführt hat, dass mir definitiv meine Grenzen gesetzt hat.

Viele Jahre als Sportreiterin unterwegs, habe ich mich natürlich in ein

Sportpferd verliebt. Eine 8 Jahre junge Stute namens Rosalie. Beste Abstammung, sehr gut ausgebildet, aber zu nervös für Turniere, war der Verkaufsgrund. Nach einigen Wochen Probereiten habe ich mich für sie entschieden. Bei uns im Stall war sie die ersten 9 Monate "normal". Nach 9 Monaten dann aus dem Nichts ihr erstes Blackout im Gelände. Es ist sehr schwierig in Worten zu beschreiben, wie extrem sich Rosalie aufgeführt hat. Die Verbindung zum Reiter war vollkommen abgebrochen, und kämpfte für mich grundlos im wahrsten Sinne um's überleben... so etwas hatte ich noch nie erlebt!

Zuerst dachte ich ein gesundheitliches Problem, extreme Schmerzen, oder ein Tumor musste der Grund für diese 600kg geballte "Panik aus dem Nichts" sein. Alles habe ich durchchecken lassen, aber bis auf Verspannungen war nichts zu sehen. Nun gut, ich entschied, dass ich mit viel Liebe und Geduld von vorne zu beginnen. Rosalie wurde zwar im Umgang immer vertrauter, aber der Intervall ihrer Blackouts wurde immer kürzer. Mein Leben lang habe ich die "schwierigsten" Pferde wieder beruhigen können, aber mein eigenes Pferd hat mich vor die grösste Gefahr und Herausforderung meines Lebens gestellt.

Ich wusste nicht mehr weiter, wollte sie aber trotzdem nicht aufgeben (ich wusste, dass wäre ihr Todesurteil gewesen) und habe auf Drängen einer Reitfreundin (ich war superkritisch) bei Ihnen Frau Och angerufen.

Alles was Sie mir in diesem ersten Gespräch (ohne eine einzige Frage an mich zu stellen) mitgeteilt haben, habe ich im Nachhinein überprüft und ich musste feststellen, dass mein Pferd tatsächlich im zarten Alter von 4,5 Jahren, bei ihrer Ausbildung in einem Sportstall nähe Lausanne, ganz brutal von ihrem Trainer verschlagen, körperlich und seelisch misshandelt wurde und seitdem stark traumatisiert ist. Mein Pferd wurde innerhalb von 3 Jahren, sage und schreibe 6x! verkauft. Von Sportstall zu Sportstall und jeder hat an ihr herumexperimentiert...

Dank Ihnen liebe Frau Och, habe ich die Verbindung zu meinem Pferd gefunden. Sie ist eine Kämpferin und unglaublich liebenswert und treu. Dank meinem Pferd habe ich den Mut gefasst meine Schwächen einzugestehen und zu erkennen, dass es für absolut jeden Grenzen gibt! Ich habe einen ganz neuen Weg eingeschlagen, die Sprache der Pferde neu erlernt und wie Sie wissen, ist meine Rosalie heute ein glückliches und entspanntes Pferd! Ich möchte mich hiermit für Ihre wertvolle Unterstützung ganz herzlich bedanken.

Suzana =

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